Das Grosse im Kleinen – Medaillen aus der Renaissance und der Gegenwart
Die Medaille gilt als Erfindung der Renaissance. Sie dient der Verehrung von Personen (fama) und der Erinnerung an Ereignisse (memoria). Als kleines, handliches Denkmal eignet sie sich zur repräsentativen Kommunikation. Sie ist mobil, reproduzierbar und besitzt den haptischen Reiz von Relief und Material. Eine Medaille strahlt wie ein Mikrokosmos, der das ganze Universum im Kleinen widerspiegelt und für Gegenwart und Zukunft unsterblich macht.
Im Unterschied zur Medaille der Renaissance entsteht die zeitgenössische Kunstmedaille oft nicht mehr im Auftragsverhältnis, sondern folgt dem individuellen künstlerischen Impetus. In freien Kreationen entfaltet sie sich stilistisch, thematisch und technisch sehr vielseitig. Sie bricht Material, Form und Inhalt auf, indem sie auf Alltagsmaterialien zurückgreift, sich skulptural entfaltet oder persönliche Statements abgibt. In ihrer spezifisch hohen Qualität hält sie jedoch die Tradition der Medaillenkunst aufrecht und entwickelt sie zugleich weiter.
Die Ausstellung vereint hochkarätige Renaissance-Medaillen aus der Sammlung Wenger und stellt diese in einen Dialog mit Werken zeitgenössischer Medailleur:innen. Nebst Objekten aus dem eigenen Fundus werden Leihgaben aus dem Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel und aus Künstler:innenbesitz gezeigt.
Ausstellung
Sa 23. Sept bis
So 3. März
14:00 - 17:00 Uhr
Mi/Sa/So
Eintritt 5.–
ermässigt 3.–
Adresse
münzkabinett, Villa Bühler
Lindstrasse 8
8400 Winterthur