In fünf Kapiteln widmet sich Leslie Kern diesen Fragen – und verwebt in ihren Antworten historische Fakten, persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse aus der feministischen Stadtforschung zu einem zugänglichen Theoriebuch über das Stadtleben. Sie thematisiert dabei auch das Patriarchat, Frauen-Freundschaften (mein absolutes Lieblingskapitel!), die Organisation von Care-Arbeit, Protest sowie Angst und Freiheit im urbanen Raum.
Ein besonderes Augenmerk richtet die Autorin auf verschiedene Diskriminierungsformen und deren Überschneidungen. So ist nicht nur die Geschlechtsidentität Thema, sondern auch Rassismus, Klassenzugehörigkeit, Bildungsstand, körperliche Fähigkeiten und sexuelle Orientierung. Kern erläutert des Weiteren unbequeme Zusammenhänge wie diejenige zwischen Gentrifizierung und der Sicherheit von Frauen.
Das Buch erschien im Original auf Englisch. Ins Deutsche übersetzt wurde es von Emilia Gagalski, die auf jeder Seite Anmerkungen und Erläuterungen zu Begriffen und Wortwahl beifügte – ein wahres Vergnügen für deutsch-englische Sprachenthusiast*innen.
Ich empfehle das Buch allen, die sich für das Stadtleben und Gerechtigkeitskämpfe interessieren.
«Feminist City» umfasst 192 Seiten und wiegt 234 Gramm.
Jennifer Unfug schreibt, veranstaltet und schreit für intersektionalen Feminismus und ein schönes Leben.