Seven Chances (USA 1925)

Seven Chances (USA 1925)

Mit roher Gewalt schleuderte Joe Keaton seinen Sohn Buster, der den ungehorsamen Bengel gab, in der Vaudeville-Show «The Three Keatons» um 1900 über die Bühne.

Diese Stunts überstand der kleine Akrobat, der schon als 3-Jähriger auftrat, angeblich stets ohne Schaden, weshalb er als «The Little Boy Who Can’t Be Damaged» bekannt wurde. Es heisst, mit der Zeit merkte die Artistenfamilie zudem, dass das Publikum mehr lachte, wenn der Sohn bei den Würfen keine Reaktionen zeigte.

Buster Keaton, der nach überstandener Kindheit zum Film wechselte, ging mit seinen Werken («The General», «Sherlock Jr.») als einer der grössten Stummfilmkomiker in die Filmgeschichte ein. Den Beinamen «The Great Stone Face» holte er sich ein, weil er auch auf der Leinwand nie das Gesicht verzog.

So auch in «Seven Chances»: Um sich sein Erbe zu sichern, muss der schüchterne Junggeselle Jimmie (Buster Keaton) bis zum Abend vermählt sein. Anfangs will die Braut-Suche nicht klappen, später hingegen gibt es viel zu viele Interessentinnen, was in einer spektakulären Massen-Verfolgungsszene mündet. Hierbei beweist Keaton nicht nur sein akrobatisches Können, sondern überzeugt auch als Regisseur: Sorgfältig orchestriert jagen hunderte heiratswillige Frauen Jimmie durch San Francisco. Die Figurenbewegungen sind so exakt getimt, dass sich wunderbar fluide, dynamische Bilder ergeben. Ausserdem mag es stimmen: Die brachiale Körperkomik wirkt umso lustiger, weil Buster keine Miene verzieht.

  

Stephanie Werder ist Doktorandin am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich.

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