Auf Erden sind wir kurz grandios

Auf Erden sind wir kurz grandios

Ein Geheimtipp ist Ocean Vuongs «Auf Erden sind wir kurz grandios» nicht. Das Romandebüt des amerikanischen Autors, der mit seinen Gedichten bereits mehrere Preise gewonnen hat, wurde gleich nach seinem Erscheinen im letzten Sommer von allen Seiten mit Lob überschüttet.

«Ma, ich schreibe, um Dich zu erreichen – auch wenn jedes Wort auf dem Papier ein Wort weiter weg ist von dort, wo du bist.» In einem Brief an seine analphabetische Mutter erzählt der als Kind aus Vietnam emigrierte Little Dog das Leben seiner vom Krieg geprägten Familie in einem Amerika der Nagelstudios und Tabakplantagen. Ein Amerika, in dem sich brutale Gewalt und überwältigende Schönheit gegenüberstehen und in dem es nur einen Ausweg aus den von Klasse und Herkunft gezogenen Grenzen gibt: die Sprache und das Schreiben. In Momentaufnahmen erinnert sich der Ich-Erzähler zurück an Augenblicke der Nähe, des Unverständnisses und der Sprachlosigkeit, rekapituliert die Geschichte seiner Grossmutter und Mutter und beschreibt seine heimliche Liebesbeziehung zum opioidsüchtigen Trevor, dem Enkel eines Tabakfarmers, auf dessen Plantage er einen Sommer lang aushilft.

Ein Text, der durch seine lyrischen Passagen, feinen Beobachtungen und aussergewöhnlichen Bilder auffällt.

 


 «Auf Erden sind wir kurz grandios» umfasst 240 Seiten und wiegt 389 Gramm.

 

 

Daniel Grohé ist Redaktor von delirium.

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