Inhaltsverzeichnis

Coucou empfiehlt

Veranstaltungshinweise von Sophie Ambühl, Gloria Bilz, Sabdra Biberstein, Aleks Sekanić und Hanna Widmer

Was von den Lichtspielhäusern übrig blieb

Bildreportage von Sebastian Herzog (Bilder) und Leandra Reiser (Text)

«Ein Film ist wie ein Prisma, in dem sich die Zeit bricht.»

Interview mit Johannes Binotto von Sandra Biberstein

Wie die Programme in die Kinos kommen

Hintergrund von Amina Mvidie (Text) und Katrin Jud (Bild)

Der Regisseur mit dem Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen

Porträt über Jan-Eric Mack von Maria Keller (Text) und Marko Mijatović (Bilder)

Tüfteln, bis es machbar wird

Ein Besuch bei Fabian Lüscher von Hanna Widmer (Text) und Britta Gut (Bilder)

Auf ein Treffen im Kino Cameo mit Chefoperatirce Rachel Duc

Kurzinterview von Alexander Wilms

Braaav

Kolumne «Vergissmeinnicht» von Dania Sulzer

Tösserhorn

Kolumne «Veloszene» von Marc Herter (Text) und Cynthia Schemidt (Bild)

Über den Friedhof der Drehbücher

Aufgefallen von Tanja Sahli

M wie Macguffin

Kulturlexikon, erklärt von Laura Walde

Wozu Filme inspirieren können – fünf Berichte

Reportage von Madeleine Kulle (Text) und Eveliina Marty (Bild)

Bild auf Bild §58

Bildserie von Patrick Pintaske

Der entfernte Coucousin in der Abenteuerstadt

Comic von Daniel Bosshart

«Liebe Sophie, ich werde 26 – was passiert jetzt?»

Kolumne «Cosmosophie» von Sophie Cosmo (Text) und Leonie Rössler (Bild)

Poetographie

mit Fideretten vom poetographischen Zirkel (Aleks Sekanić, Sandra Biberstein, Julius Schmidt, Livia Kozma und Colin Kofmel)

mit Eydus von Sandra Biberstein,  Vera Cecco, Rebekkah Duran, Jael Egli, Sid Hochwind, Nicola Isler,  Lily Josephiné, Aaliyah Kessler, Ruth Loosli, Carina Nussbaum,  Anette Rafeld, Ramon Romero, Julius Schmidt, Aleks Sekanić, Julia Toggenburger, Cynthia Wiesendanger, Jasna Zejak, Lucie Zollinger)

Schau mal

Filmtipps von Michael Simpson, Julius Schmidt und Nico Uebersax

Hör mal

Albumtipps vonLeylah Fra, Tom Schmid und Rosanna Zünd

Lies mal

Buchtipps von Amina Mvidie und Hanna Widmer

Coucou §104 März 22

Cover von Wonky Studio

Psychedelische Kreaturen beleben das visuelle Universum, das Balthasar Bosshard unter dem Label Wonky Studio kreiert. Drei dieser Kreaturen präsentiert der freischaffende Illustrator auf der aktuellen Coverserie von März bis Mai. Als Plakatkünstler druckt er die meisten seiner Designs als Sieb-drucke selber von Hand. Falls du ein Siebdruck vom Cover möchtest, melde dich bei ihm unter www.wonky.ch

Page Blanche §104 März 22

Page Blanche von Dylan Wiedler, Geiles Leben, 2022

Winterthur und seine Musiker*innen im bewegten Bild festzuhalten – dafür ist Dylan Wiedler bekannt. Wenn du Videoclips von Fogel, Wiitundbreit, Krysl, Pedro, yung birdo, Ikan Hyu, Useless, Ghost Lagoon, Ben Pavlo gesehen hast, dann bist du schon einmal über seine Arbeiten gestolpert. Und falls Musikvideos dich nicht interessieren, magst du vielleicht das Video zur Winti-Night an den 44. Musikfestwochen oder das zur Klimademo 2019 gesehen haben. Lässt Dylan Wiedler nicht gerade in seinen Videos Winterthurs Musiker*innen mit der Stadt verschmelzen, macht er Werbefilme, steht im Kraftfeld hinterm Tresen oder geht seinem Hobby, der Analogfotografie, nach. Für die Page Blanche hat er zwei Filmstreifen eingescannt. Das Material, was sonst als Bildträger dient, wird hier selbst ins Bild gesetzt. Und die Hand, die sonst die Kamera hält und auswählt, was aufs Bild kommt, dabei aber stets hinter der Kamera bleibt, ruft sich hier in Erinnerung: Sie hinterliess auf jenem Material, mit dem sie arbeitet, eine Spur. Das Negativ vom Filmstreifen wurde durch eine negative Art des Schreibens – dem Einritzen, das kein neues Material aufträgt, sondern Material wegnimmt – bearbeitet. Diese Einritzungen sind ein Indiz für die Hand, die sie hinterliess, wie Rauch ein Indiz für Feuer ist. Aber die Einritzungen sind nicht bloss eine ritzlige Spur, sondern auch eine zeichenhafte. Auf dem papierhaft gewordenen Filmstreifen ist zu lesen: «Geiles Leben». Diese zwei Worte beschreibt Dylan als seine Lebenseinstellung. Auf den gescannten Filmstreifen «mani»-festiert sich also wortwörtlich («manus» ist lateinisch für Hand) die Lebenseinstellung Dylans, in jenem Material, das er benutzt, um mit der Kamera Einstellungen zu filmen, die sich dann zu Szenen, Sequenzen, Filmen zusammensetzen. Sodass man sich fragen mag: Zeugt nicht jede Einstellung in einem Film auch von der Lebenseinstellung des Filmenden?

Text: Julius Schmidt