Inhaltsverzeichnis

Coucou empfiehlt

Veranstaltungshinweise von Anna Kunz und Zoë Prager, Aleks Sekanić, Laura Serra und Sivaram Sivasuthan

 

Ein Stück Alltag in der neuen Heimat

Reportage zu ehrenamtlichen Hilfsangeboten in Winterthur von Hanna Widmer (Text) und Iris Weidmann (Bilder)

 

129 leere Spinde

Bildstrecke zu den Spinden auf dem Sulzer-Areal von Giglio Pasqua (Bilder) und Aline Geissmann (Text)

 

Auf einen Verveine-Tee mit Giglio Pasqua

Kurzinterview mit dem freischaffenden Fotografen und Künstler von Amina Mvidie

 

Los Nr. 1 oder gib mir den Schuh!

Kolumne «Architexturen» von W.F.K. (Text) und Lilian Caprez (Bild)

 

Hollywood in Winterthur

Artothek von Chelsea Angel Neuweiler (Text) und Roman Surber (Bild)

 

Der Traum einer eigenen Werkstatt

Porträt über Leonie Steiner von Amina Mvidie (Text) und Julien Felber (Bilder)

 

Arrrgh!

Kolumne «Vergissmeinnicht» von Dania Sulzer (Text und Bild)

 

Comic

von Daniel Bosshart

 

Poetographie

Mit Eydus von Sandra Biberstein, Simon Brunner, Vera Cecco, Madeleine Kulle, Ruth Loosli, Manuel Reutimann, Julius Schmidt und Aleks Sekanić

 

Flaschen voller Freude

Kulinarium von Xavier Serra (Text) und Corinne Jolliet und Giglio Pasqua (Bilder)

 

Lies mal

Buchtipps Amina Mvidie, Aleks Sekanić, Roman Surber und Alessandra Willi

 

Hör mal

Albumtipps von Alicia Akila, Livia Kozma und Aleks Sekanić

 

Schau mal

Filmtipp von Alessia Albizzati und Stephanie Werder

Coucou N°114 März 2023

Coucou N°114 März 2023

Coverbild: Iris Weidmann, www.iris-weidmann.ch

Page Blanche N°114 März 2023

Page Blanche N°114 März 2023

Page Blanche von Thomas Rutherfoord, Nach einem Sturm, 2023

thomas.rutherfoord.ch

Eine einzelne Kerbe durchtrennt fast den Stamm des Baumes – oder dessen, was davon noch übrig geblieben ist. Die Äste wirken zersplittert, abgebrochen, und auch die Unruhe im Hintergrund deutet darauf hin, dass hier etwas geschehen ist. «Nach einem Sturm» heisst das Werk von Thomas Rutherfoord, der von sich sagt, dass er lieber über das Technische spreche als über das, was abgebildet ist. Er führt aus: Die wasserlöslichen Gouachefarben, mit denen er das Bild gemalt hat, ermöglichen es, Farben und Formen nachträglich noch zu beeinflussen. Wohingegen ein mit Acryl gemaltes Bild innerhalb von wenigen Minuten gefriere, da diese Farben schnell eintrocknen. Bei beiden Techniken passiere jedoch «dieser schmerzhafte Abstieg von der Leuchtkraft der nassen zur trockenen Farbe» – ein Schmerz, der ihn antreibe, beim Malen andere Mittel für den Ausdruck zu suchen. Nebst Gemälden macht der Winterthurer, der seit nun über 40 Jahren als freischaffender Künstler arbeitet, auch Zeichnungen, Fotografien und Plastiken. Zudem war er als Lehrer für bildnerisches Gestalten tätig und hat Gestaltungs- und Farbkonzepte für Gebäude in und um Winterthur realisiert – wie zum Beispiel das Farbkonzept des denkmalgeschützten Häuserensembles zwischen Obertor und Stadthausstrasse im Jahr 2020. 
Auch im künstlerischen Gesamtwerk von Thomas Rutherfoord spiegelt sich sein Interesse für die Einrichtung des urbanen Lebens wider: Nebst dem, dass er seit 2016 unter freiem Himmel Zeichnungen vom städtischen Raum anfertigt, sind in seinen Gemälden oft auch Bauten, Strassen und die «unsäglichen Ränder unserer Städte» zu sehen. Seit einer Weile jedoch finden sich dort meist nur noch Bäume, Hügel und Himmel. Eine eskapistische Entwicklung? Nein, es sei eher ein Aufräumen von Bildmitteln – die Geschicke der Welt beschäftigten ihn unverändert.

Text: Aleks Sekanić